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Review - Filmkritik
Originaltitel: Deathwatch
Alternativtitel: Untitled Great War Project, No Man's Land
Herstellungsland/Herstellungsjahr: Deutschland, Grossbritannien, 2002
Laufzeit: 91 min
Regie: Michael J. Bassett
Darsteller: Kris Marshall, Jamie Bell, Rúaidhrí Conroy, Dean Lennox Kelly
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Story
Belgien im I. Weltkrieg. Ein Trupp britischer Soldaten sucht in einem scheinbar verlassenen deutschen Schützengraben Unterschlupf. Einen Feind, den man lebend ergreift, kann der junge Rekrut Shakespeare so eben noch vor dem Lynchtod retten, alle anderen deutschen Soldaten scheinen sich gegenseitig bis zum letzten Mann umgebracht zu haben. Ganz genauso werde es auch ihnen ergehen, prophezeit den Engländern ihr Gefangener, und schon bald scheint sich seine unheilvolle Prophezeiung zu bewahrheiten. |
Meinung
Zugegeben, die Geschichte ist nicht einfallsreich und bietet zwischendurch auch einige Längen. Dabei hätte das ein richtig guter Film werden können. Z.B die Atmosphäre ist sehr gut gelungen. Die dauernd in Nebel gehüllte Landschaft, der vom Regen aufgeweichte Boden und die dreckigen Gräben vermitteln ein beklemmendes Gefühl und bringen ein realistisches Bild rüber. Auch die Schauspieler lassen nicht viel Gemecker zu. Leider werden sie ab und an Opfer einer gelegentlich gelangweilt klingenden Synchro. Die meisten sind noch recht unbekannt, mal mit Ausnahme von Andy Serkis, der inzwischen jeder wohl schon als Gollum im "Herrn der Ringe" gesehen hat und Jamie Bell, der kleinen Hupfdohle aus "Billy Elliot - I will dance". Das Ende ist nicht einfallslos, aber auch kein wow-Effekt. In den letzten 5-10 Minuten stellt sich nocheinmal Verwunderung ein, die dann auch bis zum Abspann anhält. Der Film beantwortet viele Fragen, die er stellt, nicht und lässt den Zuschauer selbst Theorien aufstellen. allzu zahlreich sind die dann allerdings nicht... Spannung kommt auch etwas auf, allerdings etwas spät. Der Film schleppt sich teilweise mit Belanglosigkeiten dahin; es passiert einfach zu wenig. Wer den Trailer gesehen hat, erwartet wohl einen blutigeren Streifen als den, den er letztendlich geboten bekommt. Die Idee mit dem Stacheldraht ist nett, erinnert aber etwas an Hellraiser. Der Film ist einfach einen Tick zu langsam, die Durchdreher drehen einen Tick zu wenig durch und "das Böse" ist irgendwie nicht bedrohlich genug. Alles Kleinigkeiten, aber sie trüben den Gesamteindruck doch. Fazit: Deathwatch ist kein schlechter Film, er ist nur streckenweise lahm. Er kommt etwas zu spät in Fahrt und dann reicht die Zeit auch nicht mehr um noch den ultimativen Horror zu beschwören. Atmosphäre und Austattung sind allerdings wirklich gut, man kann ihn sich einmal anschauen und er unterhält auch nicht schlecht
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